VON REGULA HEYNCK

Bananen sind in vielen Diätenformen verpönt, denn für ein Stück Obst sind sie ganz schön kohlenhydratreich. Trotzdem haben Bananen einige Vorteile, die viele andere Früchte nicht haben: Kohlenhydrate aus Bananen gehen langsam ins Blut und lassen so den Pegel des zuckerverarbeitenden Hormons Insulin wesentlich langsamer in die Höhe schießen als dies bei den sogenannten “Powerriegeln” der Fall ist. Denn die versprochene Power ist nicht von langer Dauer. Kurzfristig schnellt der Blutzucker zwar in die Höhe, aber die reflektorische Insulinausschüttung macht wenig später müde. Und  wenn der Blutzuckerspiegel wieder im Keller ist, wird man nervös und wieder hungrig. Powerriegel machen zuckersüchtig und erhöhen die Mahlzeitenfrequenz. Bananen sind anders. Sie wirken wie eine Retardtablette, d.h. sie geben ihre Energie langsam stetig über die Darmbarriere in die Blutbahn ab. Bananen beim Abnehmen zu vermeiden, ist deshalb unnötig. Dafür sind sie viel zu reich an wertvollen Mikronährstoffen. Eine mittlere Banane enthält (4):

Kalium: 9% *
Vitamin B6: 33% *
Vitamin C: 11% *
Magnesium: 8% *
Kupfer: 10% *
Mangan: 14% *
Vitamin B6 33%*
Kohlenhydrate: 24 g
Ballaststoffe: 3.1 g
Protein: 1.3 g
Fett: 0.4 g

*des empfohlenen Tagesbedarfs

Faktencheck:

• Die Ballaststoffe in der Banane (Pektin und Resistente Stärke) haben eine blutzuckersenkende, appetithemmende und prebiotische Wirkung (3).
• Die glykemische Last (GL) unreifer Bananen ist niedriger (30) als die von reifen Bananen (60).
• Ihr hoher Kaliumgehalt fördert einen gesunden Blutdruck und einen gesunden Herzrhythmus. Eine Ernährung reich an natürlichem Kalium kann das Risiko eines Herzinfarktes um ca. 40 Prozent senken (6).
• Bananen enthalten viel Vitamin B6, wichtig für starke Nerven, gerade bei viel Stress. Bereits eine Banane deckt 20% deines täglichen Bedarfs und hilft, Deine Stimmung zu heben.
• Unreife Bananen sind eine hervorragende Quelle für Resistente Stärke (RS). Erste Studien zeigen eine 33-50% Verbesserung der Insulinsensivität durch RS (1).
• Banenen sind der perfekte Snack für Sportler (2). Leichtverdauliche Kohlenhydrate, viele Ballaststoffe und einen hohen Elektrolytgehalt, welcher sehr wahrscheinlich sogar gegen Muskelkrämpfe vorbeugt.
• Besonders reife Bananen enthalten eine große Menge Antioxidanten (5) die dazu beitragen, freie Radikale zu reduzieren.
• Schon eine einzige Banane liefert ein Sechstel des täglichen Bedarfs an Magnesium. Besonders wichtig für Sportler denn: Wer schwitzt, scheidet viel Magnesium aus, daher ist der Tagesbedarf von Sportlern fast doppelt so hoch, wie der von Bewegungsmuffeln. Auch wer gestresst ist, braucht mehr Magnesium als normal.

Unser Fazit:

Bananen sind eine ausgezeichnete Quelle von Vitamin B6, Kalium, Magnesium, Ballaststoffe, Kohlenhydrate und Antioxidantien. Sie liefern unserem Körper nachhaltige Energie (niedrige Glykämische Last), schützen vor freien Radikalen und Krämpfen, senken den Blutdruck und das Risiko von Herzerkrankungen und Insulinresistenz.

Unser Tipp:

Achte beim Einkauf auf das sogenannte Fairtrade-Siegel. Die Kleinbauernzusammenschlüsse und Plantagen wirtschaften nach sozialen und ökologischen Kriterien, die den Bauern und Arbeitern den Aufbau einer sicheren Existenz ermöglichen. Bio-Bananen sind weniger mit schädlichen Pestiziden belastet. Auch wenn sie etwas mehr kosten, gönne Deinem Körper pure und reine Nahrungsmittel.

Quellen:
(1) Maki K.C. et al., 2012, Resistant starch from high-amylose maize increases insulin sensitivity in overweight and obese men. J Nutr. 2012 Apr;142(4):717-23. doi: 10.3945/jn.111.152975. Epub 2012 Feb 22.
(2) Nieman D.C. et al., 2012,Bananas as an energy source during exercise: a metabolomics approach. PLoS One. 2012;7(5):e37479. doi: 10.1371/journal.pone.0037479. Epub 2012 May 17.
(3) Topping, Clifton, 2001, Short-chain fatty acids and human colonic function: roles of resistant starch and nonstarch polysaccharides. Physiol Rev. 2001 Jul;81(3):1031-64.
(4) USDA: http://ndb.nal.usda.gov/ndb/search
(5) http://www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0308814602001863
(6) http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/21403995